Konflikt im Schulteam (Lehrer–Lehrer / Lehrer–Schulleitung)

Fallbeispiel einer erfolgreichen Schulmediation

Zusammenfassung

Du hast Konflikte in Schule oder anderen Bildungseinrichtungen?

Finde hier erfahrene Mediator:innen, um die Streitigkeiten gemeinsam zu lösen.

Schulmediator:in finden

Hintergrund

In einer mittelgroßen Gesamtschule kommt es zwischen der Schulleitung und zwei langjährigen Lehrkräften zu zunehmenden Spannungen. Die Lehrkräfte fühlen sich übergangen, nicht beteiligt, und beklagen mangelnde Transparenz bei Entscheidungen. Die Schulleitung empfindet die Lehrkräfte als resistent gegen Veränderungen und nicht ausreichend unterstützend bei Schulentwicklungsprozessen.

Herausforderungen

  1. Kommunikationsprobleme und Transparenz
    Entscheidungen der Schulleitung wurden häufig ohne Einbindung des Kollegiums getroffen. Lehrkräfte hatten das Gefühl, dass wichtige Informationen nicht zeitnah oder unvollständig kommuniziert wurden.

  2. Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten
    Es bestand Unklarheit darüber, wer welche Aufgaben übernimmt, z. B. bei Projektarbeit, Vertretungsregelungen und schulischen Innovationen. Die Lehrkräfte sahen sich mit zu vielen zusätzlichen Aufgaben belastet, die über ihre eigentlichen Zuständigkeiten hinausgehen.

  3. Führungsstil und Vertrauen
    Die Lehrkräfte beklagten einen autoritären Führungsstil der Schulleitung, fehlende Rückmeldung und geringe Partizipation. Die Schulleitung kritisierte dagegen, dass Vorschläge des Kollegiums nicht konstruktiv eingebracht würden und Widerstände bestünden.

  4. Auswirkungen auf das Schulklima
    Durch die Spannungen litt die Zusammenarbeit im Lehrerkollegium, Fachschaften arbeiteten weniger kooperativ, kreative Projekte stockten, und die Motivation einzelner sank spürbar.

Lösung

Die Schulleitung entschied sich, eine Mediation einzuleiten, um die bestehenden Konflikte zu klären und die Zusammenarbeit zu verbessern. Dafür wurde ein externer Mediator engagiert, der auf Schulmediation spezialisiert ist. Zunächst fanden zwei Einzelsitzungen statt – eine mit der Schulleitung und eine mit den beteiligten Lehrkräften –, um individuelle Perspektiven, Bedürfnisse und Sorgen aufzunehmen. Anschließend folgten drei gemeinsame Sitzungen, in denen der Mediator durch gezielte Moderation aktives Zuhören förderte, half, Erwartungen und Gefühle klar zu artikulieren und auch verborgene Konfliktlinien sichtbar zu machen. Im Verlauf dieser Gespräche wurde ein Kommunikations- und Transparenzplan entwickelt, der regelmäßige Teammeetings mit fester Agenda, Protokollführung und verbindliche Feedbackrunden vorsieht. Zudem konnten Rollen und Aufgaben im Kollegium neu besprochen und teilweise umverteilt werden, wobei schriftlich fixierte Vereinbarungen klare Zuständigkeiten schufen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Prozesses war die Reflexion des Führungsstils: Die Schulleitung öffnete sich für Rückmeldungen aus dem Kollegium und vereinbarte zusätzliche Maßnahmen wie Workshops zu Führungskompetenz und partizipativer Leitungskultur.

  • In dieser Fallstudie umfasste das Mediationsverfahren im Schulteam insgesamt 5 Sitzungen über einen Zeitraum von etwa 2 Monate. Hier ist eine Aufschlüsselung der Sitzungen und der ungefähren Kosten:

    Vorbereitung: Die Schulleitung erkannte Spannungen im Team zwischen Lehrkräften und Schulleitung und entschied sich für eine Mediation. Ein erfahrener Mediator, spezialisiert auf Schulmediation, wurde ausgewählt und mit den Beteiligten vertraut gemacht. Der Mediator plante den Ablauf des Mediationsverfahrens.

    Einzelsitzungen (2 Sitzungen): Zunächst traf der Mediator die Lehrkräfte und die Schulleitung jeweils einzeln, um ihre individuellen Perspektiven, Bedürfnisse und Sorgen aufzunehmen. Diese Sitzungen halfen, ein besseres Verständnis für die Anliegen und Erwartungen der einzelnen Parteien zu entwickeln.

    Gemeinsame Sitzungen (3 Sitzungen): Im Anschluss fanden drei gemeinsame Sitzungen statt, in denen die Konfliktpunkte offen besprochen wurden. Der Mediator moderierte die Gespräche, stellte gezielte Fragen, förderte aktives Zuhören und half den Beteiligten, auch verborgene Konfliktlinien sichtbar zu machen.

    Identifizierung von Lösungen: Während der gemeinsamen Sitzungen arbeiteten die Lehrkräfte und die Schulleitung an konkreten Lösungen für die bestehenden Konflikte. Ein Schwerpunkt lag auf der Verbesserung der Kommunikation, der Einführung von Transparenzmaßnahmen wie regelmäßigen Teammeetings mit fester Agenda, Protokollführung und Feedbackrunden sowie der Klärung von Rollen und Verantwortlichkeiten.

    Vereinbarung und Umsetzungsplan: Am Ende der Mediation wurde eine schriftliche Vereinbarung erstellt, die die getroffenen Vereinbarungen, Maßnahmen und den Zeitplan für die Umsetzung festhielt. Durch diese Maßnahmen konnte Vertrauen zurückgewonnen, das Schulklima verbessert und ein Rahmen geschaffen werden, in dem zukünftige Konflikte frühzeitig erkannt und konstruktiv bearbeitet werden können.

    • Das Mediationsverfahren umfasste insgesamt fünf Sitzungen. Zwei Einzelsitzungen mit Schulleitung und Lehrkräften dauerten jeweils etwa eine Stunde, während drei gemeinsame Sitzungen jeweils rund zwei Stunden in Anspruch nahmen. Bei einem Stundensatz von 150 € pro Stunde ergaben sich daraus Gesamtkosten von:
      2 x 1 Stunde x 150 € + 3 x 2 Stunden x 150 € = 1.200 €.

      Vorbereitung und Nachbereitung:
      Zusätzlich investierte der Mediator Zeit für die Planung, Auswertung und die schriftliche Dokumentation der Ergebnisse. Hierfür fielen weitere Kosten von etwa 1.200 € an.

      Gesamtkosten:
      Die Gesamtkosten für das Mediationsverfahren im Schulteam, einschließlich Vorbereitung und Nachbereitung, beliefen sich auf rund 2.400 €.

      Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um Schätzwerte handelt. Die tatsächlichen Kosten können je nach Mediator:in, Region und individuellem Aufwand variieren. Daher empfiehlt es sich, die Kosten im Voraus transparent zu besprechen und eine klare Vereinbarung zu treffen.

Ergebnisse

Durch die Mediation konnten die Lehrkräfte und die Schulleitung deutlich mehr Verständnis füreinander entwickeln, und die Hintergründe, Sorgen sowie Belastungen der jeweils anderen Seite wurden sichtbar. Im Rahmen des Prozesses wurden Transparenzmaßnahmen eingeführt, wie monatliche Teammeetings mit fester Agenda, Protokollführung und klare Kommunikationswege. Außerdem sind Rollen und Verantwortlichkeiten nun klarer verteilt, wodurch Überlastungen einzelner reduziert werden konnten. Das Schulklima verbesserte sich spürbar: Die Kooperation in den Fachschaften nahm zu, gemeinsame Projekte wurden wieder aufgenommen, und die Motivation im Kollegium stieg. Insgesamt konnte Vertrauen zurückgewonnen und ein Rahmen geschaffen werden, in dem zukünftige Konflikte frühzeitig erkannt und konstruktiv bearbeitet werden können.

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