Konfliktlösung durch Mediation

Erfahre mehr über Ziele und Grundsätze einer Mediation, mehr zur Rolle und Funktion von Mediator:innen und der rechtlichen Bindung getroffener Vereinbarungen.

Was ist Mediation?

Mediation ist ein vertrauliches Verfahren, bei dem ein Mediator bzw. eine Mediatorin als neutrale:r und professionelle:r Vermittler:in die Konfliktparteien dabei unterstützt, eine faire Lösung für ihren Konflikt zu finden und dabei bestehende Beziehungen zu erhalten oder zu stärken.

Am Ende der Mediation wird eine schriftliche verbindliche Abschlussvereinbarung erstellt, die von allen Parteien akzeptiert wird und als Grundlage für zukünftiges Verhalten dient und Konflikte minimiert.

3 typische Ziele einer Mediation

  • Konfliktlösung

    Die Hauptabsicht einer Mediation besteht darin, den Konflikt auf eine konstruktive, faire und einvernehmliche Weise zu lösen, anstatt gerichtliche Auseinandersetzungen zu führen.

  • Erhalt von Beziehungen

    Besonders in persönlichen oder geschäftlichen Beziehungen ist es oft wichtig, die Beziehung trotz des Konflikts aufrechtzuerhalten. Mediation versucht, diese Beziehungen durch einen besseren Umgang mit dem Konflikt zu bewahren oder zu verbessern.

  • Win-Win-Lösung

    Mediation zielt darauf ab, Lösungen zu finden, von denen alle Konfliktparteien profitieren und die langfristig tragfähig sind. Es wird angestrebt, dass alle Parteien als Gewinner aus dem Konflikt hervorgehen, indem sie zu Vereinbarungen gelangen, die ihre Bedürfnisse und Ziele respektieren.

Grundsätze einer Mediation

Diese sechs Grundsätze sind Kernelemente, die das Mediationsverfahren prägen. Sie dienen als Leitlinien, um eine effektive und faire Mediation sicherzustellen:

  • Die Teilnahme an der Mediation ist freiwillig. Keine der Konfliktparteien kann zur Teilnahme gezwungen werden, und sie können die Mediation jederzeit abbrechen, wenn sie dies wünschen.

  • Die Informationen, die während der Mediation ausgetauscht werden, sind vertraulich. Weder der:die Mediator:in noch die Parteien dürfen diese Informationen außerhalb der Mediation verwenden oder offenlegen, es sei denn, alle Parteien stimmen zu.

    § 4 Mediationsgesetz - Verschwiegenheitspflicht

  • Mediatoren sind neutral und unparteiisch. Dies ist entscheidend, um den Konfliktparteien zu helfen, eine faire und ausgewogene Lösung zu finden, ohne Partei zu ergreifen oder eigene Interessen in den Prozess einzubringen.

  • Die Parteien haben die Kontrolle über den Verlauf der Mediation und die Ergebnisse. Sie sind aktiv am Prozess beteiligt und treffen ihre eigenen Entscheidungen.

  • Die Parteien müssen über das Mediationsverfahren, die Rolle des:der Mediator:in, die Regeln und den Ablauf der Mediation informiert sein. Transparenz stellt sicher, dass die Parteien verstehen, worauf sie sich einlassen und selbst Entscheidungen treffen können.

  • In der Mediation bedeutet Ergebnisoffenheit, dass es keine vorher festgelegte Lösung gibt. Die Konfliktparteien haben die Freiheit, kreative und flexible Lösungen zu finden, die ihren Bedürfnissen entsprechen, und die Mediatorin oder der Mediator unterstützt sie dabei. Die Ergebnisoffenheit in der Mediation ermöglicht den Konfliktparteien, die Kontrolle über die Lösung ihres Konflikts zu behalten und fördert die aktive Beteiligung an der Suche nach einer Einigung.

Rolle von Mediator:innen

Ist eine Mediation rechtlich bindend?

Vereinbarungen in einer Mediation sind grundsätzlich rechtlich bindend, wenn sie schriftlich als Abschlussvereinbarung festgehalten und von allen Parteien freiwillig unterzeichnet werden. Dies basiert auf dem Prinzip der Vertragsfreiheit. Klare und umfassende Formulierungen sind entscheidend, um spätere Interpretationsprobleme zu vermeiden.

In einigen Fällen, insbesondere bei Angelegenheiten wie Scheidungsvereinbarungen oder Schenkungsversprechen, kann es ratsam bzw. notwendig sein, die Vereinbarungen nach der Mediation notariell zu beurkunden, um die Rechtssicherheit zu erhöhen.