Unterschiedlichen Zukunftsbilder (Kinderwunsch vs. kein Kinderwunsch)

Fallbeispiel einer erfolgreichen Paarmediation

Zusammenfassung

Es gibt große Konflikte in der Beziehung, aber du willst keine Trennung?

Finde hier erfahrene Mediator:innen für Paare. Gemeinsam könnt ihr Lösungen entwicklen und die Beziehung zu retten.

Paarmediator:in finden

Hintergrund

Paula (34) und Alexander (36) sind seit fünf Jahren in einer festen Beziehung und leben zusammen in einer gemeinsamen Wohnung. Paula wünscht sich Kinder und sieht darin einen wichtigen nächsten Schritt in ihrer Lebensplanung. Alexander hingegen fühlt sich unsicher: Er möchte seine Freiheit und berufliche Flexibilität nicht aufgeben und kann sich aktuell keine Kinder vorstellen.

In den letzten Monaten kam es deshalb immer häufiger zu Spannungen. Paula fühlt sich in ihrem Wunsch nach Familie nicht ernst genommen, Alexander erlebt zunehmend Druck und Rückzug. Beide fragen sich, ob ihre Beziehung trotz dieser gegensätzlichen Vorstellungen Bestand haben kann – oder ob eine Trennung der ehrlichere Weg wäre.

Herausforderungen

  1. Werte & Lebensplanung: Unterschiedliche Prioritäten in Bezug auf Familie, Karriere und persönliche Freiheit.

  2. Emotionale Bedürfnisse: Paula sucht Verbindlichkeit und Zukunftssicherheit, Alexander braucht Raum und Selbstbestimmung.

  3. Kommunikation & Nähe: Häufige Missverständnisse und Verletzungen durch unausgesprochene Erwartungen.

  4. Entscheidung: Soll die Beziehung fortgesetzt oder in gegenseitigem Respekt beendet werden?

Lösung

Das Paar entschied sich, eine Paarmediation in Anspruch zu nehmen, um Klarheit über ihre unterschiedlichen Zukunftsvorstellungen zu gewinnen. Eine erfahrene Paarmediatorin wurde hinzugezogen, um den Prozess zu begleiten und einen sicheren Rahmen für offene Gespräche zu schaffen.

Zu Beginn erklärte die Mediatorin den Ablauf und die Grundsätze der Mediation. Sie stellte sicher, dass beide – Paula und Alexander – freiwillig teilnehmen und bereit sind, ehrlich über ihre Wünsche, Ängste und Bedürfnisse zu sprechen.

In den folgenden Sitzungen unterstützte die Mediatorin die beiden dabei, ihre Sichtweisen zu verstehen: Paula konnte ihre Sehnsucht nach Familie, Sicherheit und einem gemeinsamen Lebensentwurf ausdrücken, während Alexander Raum bekam, seine Unsicherheiten und den Wunsch nach persönlicher Freiheit und beruflicher Entwicklung zu benennen.

Durch gezielte Fragen und strukturierte Gespräche half die Mediatorin, gegenseitiges Verständnis zu fördern und festgefahrene Kommunikationsmuster zu lösen. Im Laufe der Mediation wurde deutlich, dass hinter beiden Positionen legitime Bedürfnisse stehen – Nähe, Selbstbestimmung und Sinnstiftung – die auf unterschiedliche Weise gelebt werden können.

Am Ende der Mediation gelang es Paula und Alexander, ihre Situation mit mehr Klarheit und Respekt füreinander zu betrachten. Beide erarbeiteten eine gemeinsame Grundlage, auf der sie ihre Beziehung – ob mit gemeinsamer Zukunft oder in gegenseitiger Wertschätzung getrennt – bewusst gestalten können.

  • Insgesamt erstreckte sich das Mediationsverfahren über 6 Sitzungen innerhalb von 3,5 Monaten. Die Mediatorin passte die Struktur an die emotionale Dynamik und Komplexität des Themas an.

    1. Erstgespräch & Mediationsvertrag (1 Sitzung):
      Einführung in das Verfahren, Klärung der Erwartungen und der Vertraulichkeit. Gemeinsame Zieldefinition.
      Kosten: ca. 150 € pro Stunde

    2. Einzelsitzungen (2 Sitzungen):
      Je ein vertrauliches Einzelgespräch mit Paula und Alexander, um individuelle Sichtweisen, Werte und Ängste zu verstehen.
      Kosten: ca. 150 € pro Stunde

    3. Gemeinsame Sitzungen (2 Sitzungen):
      Bearbeitung der zentralen Themen „Zukunftsvorstellungen“, „Verantwortung“ und „Vertrauen“. Mithilfe von Visualisierungen wurden Lebensentwürfe gegenübergestellt.
      Kosten: ca. 200 € pro Stunde

    4. Abschlusssitzung (1 Sitzung):
      Zusammenfassung der Ergebnisse und schriftliche Vereinbarung über den weiteren Umgang miteinander – unabhängig von der endgültigen Entscheidung über die Beziehung.
      Kosten: ca. 200 € pro Stunde

    • Mediatorische Sitzungen (insgesamt 6 Sitzungen):
      Die Mediationssitzungen kosteten etwa 150 Euro pro Stunde. Jede Sitzung dauerte rund 1,5 Stunden.
      Gesamtkosten: 6 × 1,5 Stunden × 150 Euro = 1.350 Euro.

      Vorbereitung und Nachbereitung:
      Die Mediatorin investierte zusätzliche Zeit in die Vorbereitung und Nachbereitung der Sitzungen, um die emotionalen Themen und individuellen Anliegen von Paula und Alexander sorgfältig aufzuarbeiten. Hierbei fielen zusätzliche Kosten von etwa -300 Euro an, sodass sich die Gesamtkosten auf 1.050 Euro beliefen.

      Gesamtkosten:
      Die Gesamtkosten für das Mediationsverfahren, einschließlich Vorbereitung und Nachbereitung, betrugen etwa 1.050 Euro.

      Bitte beachte, dass die genannten Kosten lediglich Schätzungen sind und je nach Mediator:in, Standort und individuellen Umständen variieren können. Es empfiehlt sich, die Kosten im Voraus transparent zu besprechen und eine klare Vereinbarung zu treffen.

Ergebnisse

Durch die professionelle Begleitung der Paarmediation konnten Paula und Alexander ihre festgefahrene Situation rund um den Kinderwunsch konstruktiv bearbeiten. Sie erkannten, dass sich hinter ihren gegensätzlichen Zukunftsvorstellungen tiefere Bedürfnisse und Ängste verbargen – etwa nach Sicherheit, Selbstverwirklichung und emotionaler Verbundenheit.

Die Mediation half ihnen, offener über ihre Wünsche und Grenzen zu sprechen und gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Mithilfe gezielter Gesprächsführung und Reflexion gelang es beiden, respektvoll miteinander umzugehen, ohne die eigene Haltung aufgeben zu müssen.

Paula und Alexander entschieden, ihre nächsten Schritte bewusst und auf Augenhöhe zu gestalten – mit Klarheit über ihre individuellen Lebensziele und darüber, was sie sich voneinander wünschen.

Die Fallstudie zeigt, wie Paarmediation in Situationen mit unterschiedlichen Zukunftsbildern helfen kann, Konflikte zu klären, gegenseitiges Verständnis zu fördern und eine respektvolle Entscheidungsbasis zu schaffen – unabhängig davon, ob die Beziehung fortgeführt oder in Achtsamkeit beendet wird.

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