Ungleiche Aufgabenverteilung bei Patchwork-Familie

Fallbeispiel einer erfolgreichen Familienmediation

Zusammenfassung

Du hast Konflikte in der Familie, die immer wieder eskalieren?

Mit einer Familienmediation können Streitigkeiten innerhalb der Familie gelöst werden.

Familienmediator:in finden

Hintergrund

Diese Fallstudie behandelt eine Familienmediation, die darauf abzielt, einen komplexen Konflikt innerhalb der Patchwork-Familie Schmidt zu bewältigen. Anna (40) und Jens (45) leben gemeinsam mit ihren Kindern Lena (12), Sophie (9), Tim (11) und der gemeinsamen Tochter Mia (3) in einem Haushalt. Während Annas Eltern regelmäßig bei der Kinderbetreuung helfen, lebt Jens’ Familie weiter entfernt. Die Konflikte drehen sich um eine ungleiche Aufgabenverteilung, unterschiedliche Erziehungsstile und das Gefühl von Ungerechtigkeit zwischen den Kindern. Ziel der Mediation war es, klare Strukturen zu schaffen, die Kommunikation zu verbessern und den familiären Zusammenhalt zu stärken.

Herausforderungen

  1. Ungleichgewicht in Betreuung und Verantwortlichkeiten
    Anna fühlt sich überlastet: Sie kümmert sich um Hausarbeit, Schulbegleitung, Freizeitgestaltung der Töchter und Mia, und auch um die Beziehungspflege zu Annas Eltern. Jens übernimmt weniger Hausarbeit und Freizeitgestaltung mit den Kindern, was wiederholt zu Streit führt.

  2. Gefühl der Ungerechtigkeit bei den Kindern
    Tim fühlt sich benachteiligt, weil er denkt, dass Lena und Sophie mehr Aufmerksamkeit bekommen. Lena wiederum meint, Tim bekomme zu viele Privilegien (z. B. beim Nutzung des Computers, bei Freund*innen).

  3. Grenzen & Regeln nicht klar definiert
    In der gemeinsamen Familie gibt es keine festen Regeln, wer welche Aufgaben übernimmt, wie Freizeit geregelt wird, wann Besuch von Freund*innen erlaubt ist usw. Die Eltern sagen oft unterschiedlich, was erlaubt ist, und manchmal gibt es widersprüchliche Aussagen.

  4. Kommunikation leidet; zunehmende Frustladung
    Anna spricht oft aus Enttäuschung und Ärger gar nicht oder nur noch zwischen Tür und Angel mit Jens. In Konflikten reagieren die Kinder emotional – z. B. Tina weint, wenn sie sich ignoriert fühlt; Tim zieht sich zurück und verbringt mehr Zeit allein.

Lösung

Ein erfahrener Familienmediator wurde beauftragt, die Konflikte innerhalb der Patchwork-Familie Schmidt zu begleiten und eine tragfähige Lösung für das Zusammenleben zu entwickeln. Nach einer gemeinsamen Eröffnungssitzung führte der Mediator zunächst Einzelsitzungen mit Anna, Jens und den älteren Kindern Lena, Sophie und Tim durch, um deren Sichtweisen, Belastungen und Wünsche zu verstehen.

In den anschließenden gemeinsamen Mediationssitzungen ermutigte der Mediator alle Familienmitglieder, offen über ihre Bedürfnisse und Wahrnehmungen zu sprechen, ohne Schuldzuweisungen oder Unterbrechungen. Besonderes Augenmerk lag darauf, Verständnis für die unterschiedlichen Perspektiven zu schaffen – etwa Annas Überlastung im Alltag, Jens’ Wunsch nach mehr Struktur sowie die Gefühle der Kinder, sich teils benachteiligt zu fühlen.

Gemeinsam erarbeitete die Familie klare Regeln und Vereinbarungen für den Alltag: eine gerechte Aufgabenverteilung im Haushalt, feste Zeiten für Familienaktivitäten, abgestimmte Mediennutzungszeiten und regelmäßige Familiengespräche zur Klärung offener Themen. Zudem wurde festgelegt, wie Unterstützung durch die Großeltern künftig eingebunden werden kann.

Am Ende der Mediation entstand ein konkreter Familienplan, der für alle verbindlich ist und regelmäßig überprüft wird. So konnten Belastungen reduziert, Missverständnisse vermieden und das Zusammenleben in der Patchwork-Familie harmonischer gestaltet werden.

  • In dieser Fallstudie umfasste das Mediationsverfahren der Patchwork-Familie Schmidt insgesamt 8 Sitzungen über einen Zeitraum von etwa 2 Monaten mit Gesamtkosten von 1.900 €.

    Vorbereitung und Eröffnung:
    Die Familie nahm Kontakt zu einem Familienmediator auf, um die zunehmenden Spannungen im Alltag zu lösen. In der Eröffnungssitzung erläuterte der Mediator den Ablauf, die Grundsätze der Mediation und holte die Zustimmung aller Familienmitglieder ein.

    Einzelsitzungen (4 Sitzungen):
    Der Mediator führte Einzelsitzungen mit Anna, Jens sowie den älteren Kindern Lena, Sophie und Tim durch. Diese Gespräche halfen, individuelle Sichtweisen, Belastungen und Wünsche zu verstehen und Vertrauen in den Prozess aufzubauen.

    Gemeinsame Sitzungen (2 Sitzungen):
    In den gemeinsamen Familiensitzungen wurden die Themen offener angesprochen. Der Mediator unterstützte die Familie dabei, über Gefühle, Erwartungen und Konfliktpunkte zu sprechen, ohne Vorwürfe zu machen. Dabei wurden Missverständnisse geklärt und erste gemeinsame Lösungsansätze entwickelt.

    Lösungsentwicklung:
    Unter Anleitung des Mediators erarbeitete die Familie verbindliche Vereinbarungen zur Aufgabenverteilung im Haushalt, zur Kinderbetreuung, zu Freizeit- und Medienzeiten sowie zu festen Familiengesprächen. Zudem wurde besprochen, wie die Großeltern künftig unterstützend eingebunden werden können.

    Vereinbarung und Umsetzung:
    Zum Abschluss wurde eine schriftliche Familienvereinbarung erstellt, die alle besprochenen Punkte festhielt. Die Familie verpflichtete sich, die neuen Regeln gemeinsam umzusetzen und nach einigen Wochen eine Nachbesprechung zur Anpassung vorzunehmen.

    • Mediatorische Sitzungen (insgesamt 8 Sitzungen):
      Die Mediationssitzungen kosteten etwa 150 Euro pro Stunde.
      Die Einzelsitzungen dauerten jeweils rund 1 Stunde, während die gemeinsamen Familiensitzungen etwa 2 Stunden in Anspruch nahmen.

    • Kostenaufstellung:
      4 × 1 Stunde × 150 € = 600 €

      4 × 2 Stunden × 150 € = 1.200 €
      = 1.800 €

    • Vorbereitung und Nachbereitung:
      Der Mediator investierte zusätzliche Zeit zur Vorbereitung und Nachbereitung der Sitzungen (z. B. Auswertung der Einzelsitzungen, Erstellung der Abschlussvereinbarung). Dafür können etwa 100 € anfallen.

    • Gesamtkosten:
      Die Gesamtkosten für das Mediationsverfahren, einschließlich Vorbereitung und Nachbereitung, betrugen somit rund 1.900 €.

      Bitte beachte, dass die genannten Kosten Schätzungen sind und je nach Mediator:in, Region und individuellen Umständen variieren können. Es empfiehlt sich, die Konditionen im Voraus zu besprechen und eine klare Honorarvereinbarung zu treffen.

Ergebnisse

Durch die professionelle Unterstützung der Familienmediation gelang es der Patchwork-Familie Schmidt, ihre Konflikte zu bewältigen und eine für alle tragfähige Lösung zu finden. Die Familie erarbeitete gemeinsam einen verbindlichen Familienplan, der klare Aufgabenverteilungen, feste Familienzeiten und abgestimmte Regeln für den Alltag festlegt. Dabei wurde auch berücksichtigt, wie die Großeltern künftig unterstützend eingebunden werden können.

Die Familienmediation half, Missverständnisse zu klären und die Kommunikation zwischen Anna, Jens und den Kindern deutlich zu verbessern. Alle Familienmitglieder fühlten sich gehört und verstanden, was zu mehr gegenseitigem Respekt und einem harmonischeren Zusammenleben führte.

Diese Fallstudie zeigt, wie Familienmediation dazu beitragen kann, komplexe Konflikte in Patchwork-Familien zu lösen und ein stabiles, respektvolles Miteinander zu fördern. Der Mediator spielte dabei eine zentrale Rolle, indem er die Gespräche strukturierte, Verständnis förderte und die Familie bei der Entwicklung praktikabler Vereinbarungen unterstützte.

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